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Krallen pflegen leicht gemacht

Krallenschleifer im Test

Foto: Alexandra Carstens
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Vor einiger Zeit habe ich einen Gastbeitrag über die richtige Krallenpflege bei Hunden veröffentlicht.
Martina Flocken von Doggy Fitness erklärt darin ganz genau, warum die Pflege der Krallen bei Hunden so wichtig ist und woran man erkennt, ob die Krallen beim eigenen Hund zu lang sind.
Vieles davon war mir selbst noch nicht so klar und ich bin ihr für diesen Beitrag sehr dankbar.
Jetzt stellt sich nur die Frage: wie bekomme ich es hin, dem Hund regelmäßig die Krallen zu kürzen, ohne dass einer von uns beiden dabei die Krise kriegt?


Das leidige Thema Krallen schneiden

Schon immer hatte ich ein ungutes Gefühl beim Abknipsen der Krallen.
Ich dachte früher immer, ich muß da eben durch.
Ich bin Tierheilpraktikerin und deshalb dachte ich, ich muß das Krallenschneiden eben so lange üben, bis ich es gewöhnt bin und es mir nicht mehr jedesmal durch und durch fährt im Moment des Abkneifens.
Denn bei dunklen Krallen hat man nunmal keine Ahnung, wo das Leben in der Kralle wirklich beginnt und man kann einfach nur hoffen, dass der Hund keinen Schrei ausstößt und gleich darauf Blut kommt.
Für mich war das schon immer purer Stress und das merken die Hunde natürlich.
Deshalb hat sich von mir noch nie einer gern die Krallen schneiden lassen und ich kann das auch verstehen.

Ich dachte immer, ich stelle mich nur an und muss einen Weg finden, damit cooler umzugehen, denn einer muss den Job ja schließlich machen.
Da aber meine eigenen Hunde immer so gezappelt haben, dass ich das gar nicht alleine machen konnte, habe ich in den letzten Jahren mehrere Tierärzte gebeten, meinen Hunden mal die Krallen zu schneiden.
Dabei habe ich gelernt: Die Tierärzte wollen das auch nicht machen.
Einer meinte, die Krallen wären gar nicht zu lang, was nun ganz offensichtlich nicht stimmte, die anderen haben wiederwillig ein winziges Millimeterchen abgeknipst, weil sie sich das genausowenig trauen wie ich.
Die einzige die das ganz cool und routiniert macht, ist meine Hundefriseurin. Und auch bei ihr blutet es regelmäßig.


Krallen schleifen – kann das funktionieren?

Vor einiger Zeit habe ich dann eine Anzeige für einen Krallenschleifer gesehen und dachte erst: „Schon wieder so ein Quatsch“.
Aber in letzter Zeit bin ich auf mehrere Beiträge von anderen Bloggern gestoßen, die berichtet haben, dass das Kürzen der Krallen mit einem Schleifer tatsächlich funktionieren soll. Also dachte ich mir, ich bestelle mir auch so ein Teil.
Ich habe mir jetzt gleich 2 Stück bestellt und berichte Dir von meinen Erfahrungen damit.
Ich habe die Geräte selbst gekauft und bezahlt und keiner der Hersteller bezahlt mich für diesen Beitrag.


Kabelloser Krallenschleifer von Oster

Das erste Gerät das ich ausgepackt habe war der „Nail Filer“, der bei Amazon unter dem Namen „kabelloser Krallenschleifer*“ angeboten wird für 22,99.
Als erstes fällt mir positiv auf, dass sich die Schachtel ganz einfach öffnen lässt, ohne dass man eine Schere benutzen oder die Verpackung kaputt machen muss.
Der Inhalt der Packung ist übersichtlich:
Der Schleifer, daneben ein kleines Tütchen mit Aufsätzen und 2 verschiedenen Schleifbändern.


Batterien sind nicht im Lieferumfang enthalten, man braucht 4 AA Batterien.
Die Batterien sind schnell eingesetzt.
Die Bedienungsanleitung ist verständlich und gut übersetzt, sodass ich das Gerät sofort zusammensetzen und einschalten kann.
Auf der kleinen Stufe ist es tatsächlich sehr leise und bis jetzt ist noch keiner der Hunde weggerannt. Das ist schonmal ermutigend.
Ich montiere das gröbere Schleifband auf das Gerät und schraube den Schutzdeckel auf.
Dieser Deckel hat 4 verschieden große Löcher für unterschiedlich starke Krallen.

Man steckt die Kralle durch das Loch und der rotierende Schleifer feilt die Kralle ab.
Ich bin skeptisch, ob das auch bei dicken, festen Krallen klappt, deswegen schnappe ich mir gleich eine ausgeglichene große Hündin mit festen schwarzen Krallen, die viel zu lang sind.
Jetzt bin ich ja mal gespannt.
Zuerst lasse ich sie an dem Gerät schnuppern.
Interessiert sie nicht.
Ich schalte es ein, darauf gehen ihre Ohren eine Spur nach hinten und sie dreht den Kopf zur Seite, bleibt aber cool und versucht nicht zu flüchten. Also nehme ich ihre Pfote in die rechte Hand und halte eine Zehe zwichen Daumen und Zeigefinger, in der anderen Hand den Schleifer.
Nun stecke ich ihre Kralle durch das Loch. Das Geräusch ist wirklich nicht laut und die Vibration so sanft, dass die Hündin kaum reagiert.
Innerhalb der durchsichtigen Schutzkappe staubt es und ich sehe sofort, dass die Sache funktioniert.
Die Kralle wird sanft abgeschliffen und ich kann genau dosieren, wieviel ich abschleifen will. Das Ergebnis ist sauber und glatt und der Hund bleibt entspannt.
Das hätte ich nicht gedacht.
Ich bin mit dem Ergebnis sehr zufrieden.
Es gibt ein grobes und ein feineres Schleifband und einen Schleifstein für die ganz feine Abrundung.
Der ist wahrscheinlich für Minihunde am besten geeignet.

Von mir gibt es eine klare Kaufempfehlung für den kabellosen Krallenschleifer von Oster:

*affiliate Link


Pet Nail Groomimg Kit von Dremel

Das zweite Gerät im Test kostet 39,99 bei Amazon. Es hat auch etwas bessere Bewertungen und ich dachte mir, wenn ich das Gerät häufig nutzen will und es meinen Lesern empfehle, dann nehme ich lieber gleich ein etwas teureres.
Aber es stellte sich heraus, das teurer nicht gleich besser ist.

Das erste was mir auffällt ist, dass es sich um eine dieser fingernägelzerstörenden Verpackungen handelt, bei der der dicke Karton fest verklebt ist ohne eine vorgesehene Öffnung.


Ich schaffe es, den Karton aufzureißen ohne mich dabei zu verletzen.
Der Karton enthält den Schleifer, ein kleines Tütchen mit Schleifaufsätzen und einem Minischraubenschlüssel und eine Bedienungsanleitung die so dick ist wie das Grundgesetz. Oh je.
Zum Glück stellt sich heraus, dass sie in 29 Sprachen gedruckt ist, deswegen ist das Buch so dick.
Ich habe große Schwierigkeiten damit, die komplizierte Anleitung zu verstehen.
Ich gebe aber nicht so schnell auf, sondern knie mich da rein und lerne die Namen der verschiedenen Teile anhand der vielen verschiedenen Grafiken, was die Voraussetzung dafür ist zu verstehen, wie man das Gerät zusammensetzt.

„Lösen Sie die Spannmutter D bei eingerasteter Spindelarretierung A“. Setzen Sie den Spanndorn R in die Spannzange E ein“

Nervt ein bisschen, aber ich habe es nach 20 Minuten tatsächlich geschafft.

Auch hier sind die Batterien nicht im Lieferumfang enthalten. Man benötigt ebenfalls 4 AA Batterien.
Das Einsetzen der Batterien gestaltet sich leider ebenfalls schwierig. Ich habe so ein System noch nie gesehen.
Das Batteriefach besteht aus zwei Teilen die ineinander gesteckt und dann in das Gerät eingesetzt werden und ich kann nicht erkennen, wie rum die Batterien eingelegt werden sollen.
Also lege ich sie mal so ein wie ich denke.
Jetzt ist für mich leider nicht mehr ersichtlich, wie die Einzelteile des Batteriefachs wieder zusammengesetzt werden.
Nach einigem Gefummel und weiteren 5 Minuten habe ich die Batterien endlich drin und schalte das Gerät ein.
Nichts geschieht. Also nehme ich alles wieder auseinander, lege die Batterien andersrum ein und probiere es erneut. Nichts geschieht.
Endweder es ist kaputt, weil ich die Batterien falschherum eingelegt habe, oder es war schon kaputt, oder es gibt noch mehr Geheimnisse in der komplizierten Bedienungsanleitung, die ich gar nicht wissen will.

Ich bin inzwischen total genervt und beschließe, das Ding einfach zurückzuschicken.
Vielleicht habe ich mich nur zu dumm angestellt, aber von mir gibt es leider keine Kaufempfehlung für den Dremel.

*affiliate Link


Fazit

Ich bin sehr angetan von dieser neuen Methode der Krallenpflege und werde das jetzt immer so machen.
Bei den Hunden kommt es nach meiner bisherigen Erfahrung auch besser an als das Abknipsen der Krallen.
Wichtig ist natürlich, dass der Hund Zeit hat, sich an das Gerät zu gewöhnen, besonders bei ängstlichen Hunden.
Ein sehr ängstlicher Hund, wie zum Beispiel meine Tweety, bekommt zuerst mal nur ein Leckerchen wenn der eingeschaltete Schleifer noch gar nicht in der Nähe seines Körpers ist.
Ich steigere dann die Schwierigkeit, indem ich den Schleifer immer näher zu ihr bringe und sie belohne, bis sie es zulässt, dass das Schleifpapier die Kralle berührt. Das dauert zwar eine Weile, aber es lohnt sich.

Es tut mir leid, dass ich den zweiten Schleifer gar nicht richtig testen konnte, aber ich dachte mir, ich berichte einfach ganz offen und ehrlich von meinen Erfahrungen.
Andere haben offensichtlich gute Erfahrungen mit dem Dremel gemacht, wie man an den Bewertungen bei Amazon sieht.
Ich gebe hier nur meine subjektive Meinung wieder.

Wenn Du eigene Erfahrungen mit den verschiedenen Methoden des Krallenkürzens hast freue ich mich über einen Kommentar.

Hier geht es zum Blogbeitrag über die Bedeutung der Krallenpflege für die Gesundheit Deines Hundes:
https://herzenshund-kerngesund.de/krallenpflege-beim-hund/

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5 Gedanken zu „Krallen pflegen leicht gemacht

  1. Ich benutze eine relativ grobe Handfeile für Kunstnägel. Ich überlege aber, ob ich diesen kabellosen Krallenschleifer teste, da das doch tw. ziemlich anstrengend von Hand ist.

  2. Danke für den Beitrag! Wir sind seit geraumer Zeit auch zu den Krallen Schleifern geworden und nutzen ebenfalls den Oster Schleifer.
    Musste nur leider auf die Kappe verzichten, die hat den Umzug nicht überlebt.
    Denke grundsätzlich ist Schleifen für die Hunde vieeel angenehmer!
    Liebe Grüße

  3. Ich oute mich auch als Schleifer. 😀 Ich benutze so ein Ding von Amir, das ist prima, aber vielleicht ein bisschen schwach. Ich liebäugle mit dem Teil von Moser, das scheint ganz gut zu sein. Der Dremel war mir nie geheuer, schön, dass ich das hier bestätigt finde … Danke für Deinen Bericht!
    Viele Grüße
    Heidi & Panini

  4. Überlege mir für meine Meerschweinchen einen Schleifer zu kaufen,da mein letztes übernommenes Tier 2 Krallen hat,bei denen ich,so eingedreht wie sie sind,nicht mehr zwischen Kralle und Fußballen komme und meine Tierärztin zwar schön kurz schneidet,aber bisher selten ohne Blut .Das wollte ich meiner Kleinen nicht zumuten.

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