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Darmsanierung beim Hund

(Foto: Alexandra Carstens)
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Der Darm ist nicht nur für die Verdauung der Nahrung zuständig, sondern auch für die Gesundheit und das Wohlbefinden des Hundes.
Achtzig Prozent des Immunsystems befinden sich im Darm, viele Millionen Nervenzellen und unzählige Bakterien, die lebenswichtige Aufgaben haben.
Der Darm arbeitet ähnlich wie das Herz autonom, das heißt, seine Tätigkeit und Bewegung wird nicht vom Bewusstsein gesteuert, sondern vom vegetativen Nervensystem.
Man unterteilt den Darm grob in Dünndarm und Dickdarm.

Der Dünndarm ist hauptsächlich für die Aufspaltung und Resorption der Nahrungsbestandteile zuständig.
Das heißt, der Speisebrei wird durch mechanische und chemische Vorgänge in die Bestandteile Proteine, Fette, Kohlenhydrate, Vitamine, Mineralstoffe und Wasser zerlegt.
Die so gewonnenen Nährstoffe werden über die Darmschleimhaut in den Blutkreislauf aufgenommen und können dann zur Energiegewinnung verwendet werden und um die vielen Bausteine der verschiedenen Körpersubstanzen herzustellen.
Der Dickdarm ist dafür zuständig, die unverdaulichen Bestandteile zur Auscheidung vorzubereiten, wobei noch Wasser und Mineralstoffe entzogen werden.
Im Dickdarm befindet sich der Großteil der Bakterien, die die sogenannte Darmflora bilden.

Die Darmflora

Als Darmflora bezeichnet man die Gesamtheit der im Darm lebenden Mikroorganismen. Neunundneunzig Prozent davon sind Bakterien, aber auch Hefepilze und Viren gehören zur Darmflora.
Im Darm leben Billionen Bakterien.
Ohne sie könnten Menschen und Tiere nicht leben.
Manche dieser Bakterien sind lebenswichtige Helfer für die Verdauung. Manche produzieren Vitamine, andere schützen und ernähren die Darmschleimhaut.
Auch krankheitsauslösende Bakterien kommen natürlicherweise im Darm vor.
So lange die „guten“ Bakterien in der Überzahl sind ist das kein Problem.
Im Gegenteil, denn das Immunsystem muss täglich trainiert werden, damit es nützliche von krankmachenden Bakterien unterscheiden kann, denn sonst kann es passieren, dass das darmeigene Immunsystem plötzlich anfängt, ganz normale Nahrungsbestandteile zu bekämpfen.
So entstehen Nahrungsmittelallergien.

Foto: pixabay.com – qimono

Wie kommt es zu einer gestörten Darmflora?

Das empfindliche Gleichgewicht der Bakterien im Darm kann durch viele Faktoren gestört werden:

  • Medikamente wie Antibiotika, Kortikoide und Wurmkuren
  • Konservierungsstoffe im Futter
  • Streß
  • Über- und Fehlernährung
  • Leber- und Bauchspeicheldrüsenerkrankungen
  • Belastung mit Umweltgiften wie Schwermetallen

Was sind die Auswirkungen einer gestörten Darmflora?

Ist die Darmflora aus dem Gleichgewicht geraten, dann kann sich das durch erste Anzeichen wie Durchfall oder Verstopfung und Blähungen zeigen.
Es kann aber auch lange Zeit unbemerkt bleiben.
Ohne dass der Besitzer etwas mitbekommt, findet im Bauch des Hundes ein schleichender Prozess statt, in dessen Verlauf die Nahrung schlechter verwertet wird, einzelne Nährstoffe nicht mehr aufgenommen werden und bestimmte Vitamine im Darm nicht mehr in ausreichender Menge hergestellt werden.
Anzeichen von Mangelversorgung wie stumpfes Fell, Mattigkeit, Krankheitsanfälligkeit, auch Hautausschläge können die Folge sein.
Wenn die Darmschleimhaut unzureichend durchblutet wird können unter Umständen zu große Moleküle aus der Nahrung hindurchdiffundieren und in den Blutkreislauf gelangen, die dann vom Immunsystem angegriffen werden.
Die unter Hunden weit verbreiteten Futtermittelallergien entstehen auf diese Weise.

Darmsanierung – Wie geht das?

Was kann man also tun um die Darmflora wieder aufzubauen?
Ich empfehle eine Kombination aus 3 wichtigen Maßnahmen:

1. Futter ohne Konservierungsstoffe füttern
2. Probiotische Darmbakterien zum Futter
geben
3. sogenannte Präbiotika füttern, um die
„guten“ Darmbakterien zu ernähren.


1. Naturbelassenes Futter

Es ist unerlässlich, den Hund mit naturbelassenem Futter zu ernähren. Das heißt entweder Barf oder ein Nassfutter das komplett auf synthetische Zusatzstoffe verzichtet. Ein solches Futter findest Du hier.*
Ohne gesunde Ernährung kann sich die Darmflora nicht dauerhaft stabilisieren.

2. Probiotische Darmbakterien.

Probiotisch heißt „für das Leben“
( lateinisch pro = „für“, altgriechisch bios = „Leben“).
Im Gegensatz zu antibiotisch. Das heißt gegen das Leben.
Das soll jetzt keine Verteufelung der Antibiotika werden.
Ganz im Gegenteil. Antibiotika können Leben retten.
Kritisch finde ich nur die Art und Weise, wie Antibiotika gerade in der Veterinärmedizin häufig viel zu oft und zu schnell verordnet werden.
Bei jedem Kratzer und sogar bei Durchfall (wo Antibiotika eigentlich kontraindiziert sind) werden Antibiotika verordnet, obwohl es oft auch andere Wege gibt. Hier wäre es dringend notwendig, dass die Veterinärmedizin sich den Methoden der Naturheilkunde öffnet.
So könnte in Zukunft die Entstehung von immer weiteren antibiotikaresistenten Bakterienstämmen eingedämmt werden.
Gerade auch der Einsatz von Antibiotika in der Landwirtschaft, wo ganze Viehherden prophylaktisch behandelt werden ist äußerst bedenklich.

Aber zurück zum Thema, bevor ich mich in Rage schreibe.


Darmsanierung mit effektiven Mikroorganismen

Wenn das Gleichgewicht zwischen guten und schlechten Bakterien im Darm erstmal gestört ist macht es Sinn, die Guten in größerer Menge mit dem Futter zuzuführen, denn sie vermehren sich in einem ungünstigen Millieu nicht mehr von selbst.
Hierfür gibt es Nahrungsergänzungsmittel mit probiotische Bakterien.
Ein besonders gutes, genau auf den Verdauungsapparat des Hundes abgestimmtes bekommst Du hier*.
Es handelt sich um ein flüssiges Präparat mit effektiven Mikroorganismen.
Wenn Du über effektive Mikroorganismen* mehr erfahren möchtest, empfehle ich Dir meinen Beitrag „Effektive Mikroorganismen für Hunde“.

Man sollte die Mikroorganismen 8 bis 12 Wochen lang geben, damit sie sich im Darm ansiedeln und vermehren können.

Im Naturjoghurt sind auch probiotische Bakterien enthalten. Allerdings lang nicht so viele. Außerdem sinkt der Gehalt der Bakterien im Joghurt während der Lagerung erheblich.
Deshalb empfehle ich nach einer notwendigen Kur mit Antibiotika oder einer Entwurmung tatsächlich eine mindestens 8-wöchige Kur mit effektiven Mikroorganismen zu machen.
Naturjoghurt kann man aber in jedem Fall zusätzlich und dauerhaft füttern, wenn der Hund es verträgt.

3. Präbiotika

…sind Ballaststoffe die im Dünndarm nicht verdaut werden und deshalb unbeschadet den Dickdarm erreichen. Dort liefern sie Nahrung für die guten Darmbakterien. Die Kombination aus Probiotika und Präbiotika ist deshalb sehr sinnvoll.
Die Darmbakterien die Du mit dem effektiven Mikroorganismen Deinem Hund fütterst müssen sich nun im Dickdarm ansiedeln und vermehren.
Dazu brauchen sie die Nahrung aus der ballaststoffreichen Kost.
Obst und Gemüsesorten die Hunde fressen dürfen und die Präbiotika enthalten sind:

Spargel, Chicoree, Topinambur, Pastinake, Schwarzwurzel, Karotten.
Wenn Du es Dir einfach machen möchtest, füttere einfach Karottenpellets*. Die enthalten unverdauliche Ballaststoffe und tragen zur Regeneration der Darmschleimhaut bei und sind leicht wurmwidrig.

Wenn Du mehr über die gesunde Ernährung von Hunden erfahren möchtest empfehle ich Dir meine früheren Beiträge

Eine gesunde Mahlzeit für einen Hund selbst zusammenstellen

Obst und Gemüse für den Hund

Trockenfutter oder Nassfutter?


3 Gedanken zu „Darmsanierung beim Hund

  1. Mein Versuch der Darmsanierung bei meinem 2jährigen Galgo ging leider schief. Habe Symbio-pet Dog, wie empfohlen, bestellt. Unmittelbar nach der Gabe war der Kot von breiig auf geräuschvoll dünner gewechselt und er bekam extrem stinkende Blähungen, weshalb ich die „Darmsanierung“ nach desaströsen 14 Tagen abbrach. Der Kot verbesserte sich deshalb wieder.

    1. Liebe Martina,
      vielen Dank für Deinen Kommentar.
      Ich kann Dir leider nicht aus der Ferne sagen, woran das bei Deinem Hund liegt und was Du tu kannst, denn ich kann ja natürlich keine Ferndiagnosen stellen.
      Aber ich schreibe Dir trotzdem noch eine Mail mit ein paar Hinweisen.
      Alles Gute für Euch
      Silke

  2. Hallo. Die Beschreibung zur Darmsanierung kann ich bestätigen ( habe bei meinem Hund auch schon symbiopet angewandt) . ABER: Die (Mengen-)Angaben zu Knoblauch sind schlichtweg falsch und gefährlich. Eine toxische Dosis liegt (durchschnittlich ) bei 5g pro kg Körpergewicht vor. Das gefähliche ist unter anderem das enthaltene Allicin das die roten Blutplättchen zerstört und u.a. zu Blutarmut führen kann.

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