Ursachen und Behandlung von Juckreiz in den Ohren
Foto: Alexandra Carstens
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Dass ein Hund sich ab und zu mal an den Ohren kratzt oder den Kopf schüttelt ist ganz normal. Aber wenn es vermehrt auftritt oder durch das ständige Kratzen und Schütteln Verletzungen an den Ohren entstehen, sollte man abklären woran es liegt.
Ab zur Tierärztin oder Tierheilpraktikerin wenn…
…das Ohr sich heiß oder geschwollen anfühlt
…der Hund sich ständig kratzt, die Ohren schüttelt oder den Kopf schief hält und versucht, das Ohr am Boden zu scheuern
…Du vermehrte dunkle, rötlich-braune Absonderungen im Ohr bemerkst
…der Hund sich die Ohren blutig kratzt
Hunde mit Hängeohren sind weitaus häufiger von Ohrenerkrankungen und Juckreiz betroffen.
Gründe hierfür sind zum einen die Tatsache, dass in einem schweren Hängeohr weniger Luft zirkuliert.
Es entsteht ein warmes, feuchtes Milieu in dem sich Pilze, Bakterien und Milben wohl fühlen.
Außerdem verfangen sich in den langen Schlappohren oft Pflanzenteile, Staub und Dreck, die dann in den äußeren Gehörgang gelangen können. Deshalb ist es bei Hunden mit schweren Hängeohren extrem wichtig, die Ohren regelmäßig zu kontrollieren.
Ursachen die einem Juckreiz am oder im Ohr zugrunde liegen können.
Ohrmilben
Es handelt sich um Räude-Milben, die sich unbehandelt auf die Umgebung des Ohres ausbreiten können, Ohrenentzündungen auslösen und in seltenen Fällen auch das Tromelfell beschädigen können.
Die Ohrmilben sieht die Tierärztin oder Tierheilpraktikerin mit dem Otoskop.
Die Diagnose ist in Sekundenschnelle gestellt.
Ohrmilben sind leicht zu behandeln und man bekommt sie meistens mit naturheilkundlichen Mitteln gut in den Griff.
Fremdkörper wie Grannen oder andere Pflanzenteile
Grannen sind ziemlich heimtückisch, weil sie Widerhaken haben und wenn sie einmal mit der Spitze in die Haut geraten sind, arbeiten sie sich immer weiter in das Gewebe. Der Hund kann sie durch Schütteln oder Kratzen nicht loswerden. Die Stelle entzündet sich natürlich und eitert.
Da der Hund aber sofort vehement versucht, einen solchen Fremdkörper im Ohr wieder loszuwerden, wirst Du die Granne in der Regel früh bemerken und sie kann dann normalerweise leicht entfernt werden.
Ohrenentzündung
Eine Entzündung des äußeren Gehörganges (Otitis externa) kann viele Ursachen haben. Sie ist schmerzhaft, der Gehörgang kann geschwollen oder auch eitrig sein, rötlich braune Absonderungen des Ohres und schlechter Geruch können vorkommen.
Eine Ohrenentzündung muss behandelt werden.
Fütterungsfehler
Eine häufige Ursache für Juckreiz an den Ohren ist die jahrelange Fütterung mit industriell hergestelltem Fertigfutter.
Durch die enthaltenen Konservierungsstoffe und sonstigen synthetischen Zusätze werden die Entgiftungsorgane Leber, Nieren und Haut zunehmend überlastet und der Körper versucht nun über andere Wege Giftstoffe auszuscheiden.
Die Folge ist unerklärlicher ständiger Juckreiz der Haut oder der Ohren oder beides.
Auch chronische Ohrenentzündungen können entstehen, die nach der Umstellung auf gesunde, naturbelassenen Nahrung langsam wieder verschwinden.
Mögliche Folge des Kratzens: Othämatom
Hat der Hund starken Juckreiz im Ohr, dann passiert es häufig, dass er sich beim Kratzen verletzt. Die Folge sind Schrunden und blutige Stellen am und im Ohr.
Bei manchen Hunden mit Hängeohren kann es auch leicht zum sogenannten Blutohr kommen, auch Othämatom genannt.
Das ist ein Bluterguss der äußeren Ohrmuschel.
Durch das Schütteln und Kratzen platzen Blutgefäße in der Ohrmuschel, das Ohr schwillt an und fühlt sich heiß und dick an. Ein Othämatom ist schmerzhaft und oft versuchen die Hunde dann noch mehr zu Kratzen und zu Schütteln um den Schmerz loszuwerden.
Bei einem Othämatom wird die Tierärztin/Tierheilpraktikerin zunächst versuchen, die Stelle zu punktieren, das heißt, das ins Gewebe eingeströmte Blut mit einer Nadel herauszuziehen.
Dies wird aber nur zu einer Heilung führen, wenn der Hund danach konsequent am Schütteln und Kratzen gehindert wird, sonst strömt gleich wieder neues Blut nach.
Natürlich muss die Ursache beseitigt und so der Juckreiz gelindert werden.
Bei Ohrverletzungen eigent sich nach meiner Erfahrung besonders ein weicher und eng anliegender Schutzkragen für Hunde.
Hier ein Link zu meiner bevorzugten Halskrause.
Weil sie weich ist und der Hund damit nicht anstößt kommen die Hunde damit meistens gut klar. Außerdem verhindert sie, dass die Ohren mit Schwung um den Kopf geschlackert werden können.
Behandlung
Die Behandlung des Juckreizes am Ohr hängt von der Ursache ab.
Deshalb solltest Du das unbedingt zuerst abklären lassen.
Ohrmilben kann man am einfachsten behandeln, indem man 1 bis 3 Esslöffel Olivenöl in das Ohr träufelt.
Die Milben ersticken dann schlicht und nebenwirkungsfrei.
Nach einer Woche sollte man die Behandlung wiederholen um eventuell nachgeschlüpfte Milben zu erwischen.
Ist das Ohr auch entzündet, nimmt man am besten Calendulaöl.*
Wiederkehrende Ohrenentzündungen beruhen wie schon gesagt, häufig auf Fütterungsfehlern.
Deshalb mein Rat: den Hund auf naturbelassenes Futter umstellen, das frei von jeglichen synthetischen Zusatzstoffen, Konservierungsstoffen und Getreide ist. Ein solches Futter findest Du hier.*
Ein altes und bewährtes Hausmittel bei Ohrenentzündungen ist ebenfalls Olivenöl.
Handwarm in das Ohr träufeln.
Diese Massnahme kann die Behandlung eines Profis aber nicht ersetzen!
Vorbeugen
Du solltest Deinem Hund regelmäßig in die Ohren schauen, damit Du es bemerkst, wenn sich etwas verändert.
Ein gesundes Hundeohr ist hellrosa und sauber, es weist nur minimal Cerumen (Ohrenschmalz) auf und es ist frei von schlechten Gerüchen.
Ein gesundes Hundeohr braucht eigentlich keine besondere Pflege.
Es genügt, wenn Du Dich regelmäßig vergewisserst, dass alles in Ordnung ist. Ist das Ohr schon vorbelastet und der Hund neigt zu wiederkehrenden Entzündungen, kannst Du es regelmäßig ein Mal in der Woche mit einem milden Ohrreiniger mit Kamille reinigen.
Hundeohren richtig reinigen
Du solltest den Ohrreiniger etwas anwärmen, denn eine kalte Flüssigkeit ins Ohr geträufelt zu bekommen ist extrem unangenehm und Dein Hund wird sich dann unter Umständen beim nächsten Mal gegen die Prozedur wehren.
Teste auf Deinem Handrücken, ob die Flüssigkeit körperwarm ist.
Dann ziehst Du das Ohr des Hundes etwas in die Höhe, damit der Gehörgang sich streckt. Der ist nämlich normalerweise um die Ecke gebogen, sodass Du nicht den ganzen Gang erreichst.
Drücke dann ein wenig von der Flüssigkeit in den Gehörgang.
Nun solltest Du darauf gefasst sein, dass der Hund sich sofort schütteln will. Das kannst Du verhindern, indem Du sein Ohr gleich festhältst und den Gehörgang sanft durchmassierst, damit sich das Ohrenschmalz lösen kann. Erst dann darf er sich schütteln und der gelöste Cerumen fliegt mitsamt dem Ohrreiniger, Staub und Dreck nach draußen.
Danach kannst Du die äußeren Teile des Ohrs mit einem Taschentuch säubern.
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Ich würde mich freuen.
Jack schüttelt seine Ohren leider auch sehr oft, ein Mal hatte er bisher eine Ohrenentzündung und seitdem kontrollieren wir sie regelmäßig. Auch Ohrreiniger verwenden wir häufig, um seine Ohren sauber zu halten. Jack mag das leider nicht wirklich, den Tipp mit dem Anwärmen habe ich hier das erste Mal gelesen, daran hätte ich noch gar nicht gedacht. Danke dafür, das werden wir beim nächsten Mal auf jeden Fall ausprobieren! 🙂 hoffentlich wird es dann etwas angenehmer für Jack.